Ein Beitrag von Vogel & Detambel coaching for executives
Eine der zahlreichen Möglichkeit, selbst aktiv zu werden, und nicht nur darauf zu warten, bis in einer Stellenanzeige jemand gesucht wird, der mit dem eigenen Profil zumindest in etwa übereinstimmt, sind sogenannte Blind- oder Initiativbewerbungen. Bewerbungsmappen also, die an einzelne Unternehmen verschickt werden, ohne dass eine Stelle zuvor ausgeschrieben worden ist.
Allerdings: Die blindeste und nicht zu empfehlende Form dieser Art von Bewerbung wäre es, wenn man die eigenen Bewerbungs-Unterlagen einfach an die Personalabteilung des Wunsch-Unternehmens schickt, mit der Bitte, dass man doch mal nach irgendwelchen Einsatzmöglichkeiten suchen möge. Nach dem Motto: „Führungskraft, vielseitig und aufgeschlossen, sucht neue Herausforderung“. Mit größter Wahrscheinlichkeit bekommt man die Unterlagen postwendend mit einem Brief zurück, der genau so nichtssagend ist, wie die eigene Bewerbung.
Wichtig ist unbedingt, folgende Punkte zu beachten:
Manches Unternehmen kann mit Initiativ-Bewerbungen wenig anfangen und tut sich entsprechend schwer damit. Andere Unternehmen freuen sich über eine Spontanbewerbung, weil sie sich dadurch möglicherweise teure Stellenanzeigen und langwierige Suchprozesse ersparen können. Das funktioniert allerdings nur, wenn man klar sagen kann, wer man ist und was man will. Es hat wenig Sinn, sich als „Vielzweckwaffe“ anzupreisen, die angeblich für alles und jedes zu gebrauchen ist.
Zugegeben: Eine Initiativbewerbung bzw. das davor liegende Telefonat erfordert einiges an Mut und Überwindung: Einfach irgendwo anzurufen, ist nicht jedermanns Sache. Das genau macht die Erfolgschancen aus, weil es eben kaum jemand macht.
Die meisten senden ihre Unterlagen den „sehr geehrten Damen und Herren“ zu und sprechen von der „großen neuen Herausforderung“, die sie suchen, ohne natürlich anzugeben, worin die bestehen soll und wundern sich dann, wenn die Unterlagen zurück kommen, weil der Adressat auch nicht wusste, welche Herausforderung denn nun gemeint sein könnte.
Nur rund ein Drittel aller zu besetzenden Stellen werden über die Stellenanzeige in der Zeitung besetzt. Das regelmäßige Durchforsten des Stellenmarktes ist so zwar absolute Pflicht für den Bewerber, aber es reicht nicht aus. Zudem hat die Reaktion auf eine Anzeige den Nachteil, dass man auf einmal mit vielen Mitbewerben „in den Ring steigt“. All denjenigen nämlich, die die Anzeige auch gelesen haben und sich ebenfalls bewerben. Bei der Initiativbewerbung gibt es diese Mitbewerber nicht.
Natürlich kann man auch auf das Gesetz der Masse vertrauen und an möglichst viele Unternehmen seine Blindbewerbung verschicken. Ein Verfahren, das sich für Fach- und Führungskräfte, die einen Ruf zu verlieren haben, natürlich verbietet. Rein theoretisch wird zwar auch dieses Verfahren irgendwann zum Erfolg bzw. zur Stelle führen. Allerdings ist dies nicht nur ein zeitaufwendiges und sehr teures Verfahren (immerhin kostet jede Mappe inklusive Porto, Bewerbungsfoto, Kopien, Papier... rund 5,- EUR), sondern auch sehr frustrierend. Denn jede Bewerbungsmappe, die man mit einer standardisierten Absage zurückbekommt, hebt nicht gerade das Selbstwertgefühl. Und schon daher wäre es wichtig, die Zahl der Absagen so gering wie möglich zu halten.
Empfehlung: Am besten zunächst mal mit Firmen bzw. möglichen Arbeitgebern beginnen, an denen einem wenig gelegen ist. Nach vier oder fünf Übungs-Telefonaten hat man die nötige Sicherheit gefunden, bei den wirklich interessanten Unternehmen anzurufen und die richtigen Fragen zu stellen.
Grundsätzlich dürfte es kein Problem sein, genügend Firmen zu finden, mit denen man in Kontakt treten kann. Selbst in sehr spezialisierten Bereichen. Wer hier keinen rechten Überblick hat, dem seien Wirtschafts- und Einkaufsführer (z.B. „Hoppenstedt“, „Wer liefert was?“) oder auch Messekataloge empfohlen. Die Handbücher sind in allen größeren Stadtbüchereien einsehbar; Messekataloge kann man bei den Messegesellschaften anfordern – auch noch längere Zeit nach dem Ende der jeweiligen Messe. Innerhalb weniger Tage hat man so nicht nur die in Frage kommenden Adressen selektiert, sondern auch die ersten telefonischen Kontakte geknüpft und Initiativbewerbungen auf den richtigen Weg gebracht. Ein aufwändiges und zeitintensives Verfahren, aber gerade deswegen sehr Erfolg versprechend.
Über die Autoren:
Vogel & Detambel
coaching for executives
Lortzingstr. 7
65187 Wiesbaden
Kompetenz aus 25 Jahren Tätigkeit in den Bereichen Personalberatung und Executive Search (u.a. für Neumann International, Berndtson-Gruppe, Eurosearch-Gruppe, Knight-Wendling), Outplacementberatung seit 1994.
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