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Berufsbild: Game Designer/in (Spieledesigner/in)

Ein Beitrag von der Redaktion

Allgemeines

Fast so unbeschreibbar wie der gesamte neue Multi-Media-Bereich aufgrund seiner vielfältigen Möglichkeiten der Anwendung und der Techniken ist, ist auch das Berufsbild des Game Designers. Mit den Veränderungen auf technischer Ebene verändern sich meist auch zeitgleich bestimmte Tätigkeiten von Game Designern. Immer neuere speziellere Softwareentwicklungen erweitern das Aufgabefeld enorm. Ein klar umrissenes Berufsbild des Game Designers darzustellen ist daher auch nicht Ziel dieser Ausführungen, sondern es soll lediglich ein kleiner Einblick und Anreiz gegeben werden.

Der Bereich der Spieleentwicklung benötigt wie fast alle Bereiche der IT-Branche aufgrund der Entwicklung auf diesem Markt in hohem Maße qualifizierte Mitarbeiter mit einer akademischen, interdisziplinären Ausbildung, die markt-, kunden- und problemorientiert arbeiten. Und diese sind, trotz des zunehmenden Interesses an der Entwicklung von Multimedia-Games, zur Zeit leider "Mangelware".

Institute zur Fort- und Weiterbildung bieten daher in letzter Zeit verstärkt Kurse zum/zur Game Designer/in an.


Tätigkeitsbereiche von Game Designern

Game Designer sind die entscheidenden Gestalter während der Spieleentwicklung. Der/die Game Designer/in entwickelt und plant ein Spiel, die Spielgeschichte sowie die Möglichkeiten der Interaktion. Ein Gamedesigner hat also mehr Aufgaben als der Name "Design" verrät. Die Arbeit besteht im Wesentlichen aus dem Schreiben von Exposés und Konzepten sowie aus der Betreuung der Konzepte während der Realisierungsphase.

Mit einem Exposé wird auf wenigen Seiten eine Spielidee umfassend beschrieben und überzeugend dargestellt. Auf der Basis eines Exposés beginnt dann das Design eines Spiels bereits mehrere Monate vor einem Produktionsstart mit der Ausarbeitung eines Konzeptes. Das Konzept beinhaltet die inhaltlichen, spielerischen und formellen Bestandteile des Spiels in einer für die Produktion nutzbaren Form. Hieraus leiten sich in einer späteren Phase die Begleitmaterialien wie Handbücher, Beileger etc. ab.

Der/die Game Designer/in ist maßgeblich an der Umsetzung des Projekts beteiligt. Die Person arbeitet dabei in der Regel selbständig, erhält aber laufend Feedback von anderen Mitgliedern der Konzept- und Produktionsteams, welche die Realisierung durchführen.

Der/die Game Designer/in übernimmt häufig auch den Posten des Producers. Oder je nach Fähigkeit auch die Arbeit als Programmierer oder Grafiker. Zum anderen bietet sich noch das spezielle Aufgabenfeld des Level Designers an, welches wohl dem des/der Game Designers/in am nächsten kommt. Dies sind natürlich alles nur Möglichkeiten, die sich je nach Unternehmen und Projekt bieten. Klar ist nur eines: Eintönigkeit gibt es nicht.

Die Haupttätigkeiten von Game Designern im Überblick:


  • Entwickeln von Exposés unterschiedlicher Spielgenres in Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern der Konzeptabteilung

  • Erstellung von Grob- und Feinkonzepten zu wechselnden Themen- und Genrebereichen

  • Betreuung der eigenen Konzepte während der Entwicklung und Zusammenarbeit mit der Projektleitung und den anderen Teammitgliedern; Ansprechpartner in allen Fragen, die den Spielspaß betreffen

  • Begleitung des Leveldesigns, eventuell eigenes Leveldesign

  • Auswertung von Kundenvorschlägen, Kontakt mit den Spielern

  • Analyse und Auswertung der Programme von Mitbewerbern, Einbringen eigener Ideen und Kritik in die Konzepte anderer Game Designer.

Wege in den Beruf

Voraussetzungen

Geme Designer/in an sich ist kein konkreter Beruf. Sehr viel Spielerfahrung, ein starkes Interesse für Computer- und Videospiele, Kreativität, Phantasie, Computerfachwissen (speziell der 3D-Software), mathematisches Verständnis, sehr gute Medien- und Branchenkenntnisse und jahrelange Auseinandersetzung mit dem Thema sind Voraussetzungen, um erfolgreich ein eigenes Projekt als Game Designer entwickeln zu können. Sehr gute Beherrschung der Deutschen Sprache in Wort und Schrift sollte selbstverständlich sein.
Da zur Umsetzung des Konzeptes viel im Team gearbeitet wird, ist Teamfähigkeit ebenfalls unerläßlich. Für die Ausarbeitung von Konzepten werden grundlegende Kenntnisse über die technische Realisierbarkeit benötigt, auch wenn sie nicht unmittelbar angewendet werden. Auch sollte der Designer sehr gutes Organisationstalent besitzen und sollte mit den gebräuchlichen Präsentationsmitteln umgehen können, schließlich soll er ja ein vernüftiges Game Concept und Design Document schreiben.
Abschluß einer grafischen oder künstlerischen Fachausbildung ist günstig, aber nicht notwendig.

Ausbildungssituation der Game Designer in Deutschland

Die Computerspieleindustrie zählt zur größten Produktionsbranche im Bereich Entertainment und Edutainment weltweit. Während jedoch amerikanische oder japanische Unternehmen Kurse an betriebseigenen Akademien oder öffentlichen Universitäten im Bereich Game Design nutzen können, sind europäische Unternehmen noch weitgehenden auf Quereinsteiger angewiesen. Rekrutieren sich die Grafiker und Programmierer primär aus den gleichnamigen Studien- oder Ausbildungsgängen, stammen die Game Designer hierzulande häufig aus den Bereichen Kunst, Literatur, Medien oder Architektur, ohne auf eine gezielte Ausbildung zurückgreifen zu können.

Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Es gibt private Anbieter wie z.B. die Games Academy (http://www.games-academy.de ) und das Institut für neue Medien (http://www.l-4.de ) und das Silicon-Studio (http://www.siliconstudio.de ), welche alle in Berlin ihren Sitz haben. Außerhalb Berlins bietet z.B. die it-akademie ostwestfalen (http://www.it-akademie.org ) einen Qualifizierungskurs zum Game Designer an. In enger Zusammenarbeit mit dem Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD e.V.) und der Softwareindustrie werden die notwendigen Inhalte vermittelt, um als Game Designer in der Unterhaltungssoftware-Branche Computerspiele entwickeln zu können.

Die meisten Anbieter weltweit finden sich wohl in Amerika. Wer keine Mühen und Kosten scheut kann sich z.B. bei Fullsail (http://www.fullsail.com ) in Florida oder bei Digipen (http://www.digipen.edu ) in Kanada ausbilden lassen.

Auch ist es mittlerweile möglich, sich an einer Universität ausbilden zu lassen: Die University of Teesside (http://www.tees.ac.uk ) in England, die sich gerne mal als "A University for the Millennium" bezeichnet, bietet die zwei neuen Studiengänge Computer Games Design (Design, Grafik und Animation) und Interactive Computer Entertainment (Programmierung von Spielen) an.
Computerspiele werden hergestellt, und die Studenten müssen sich theoretisch mit Computerspielen und ihrer Geschichte auseinandersetzen. Beide Studiengänge dauern vier Jahre, wobei vorgesehen ist, daß den Studenten ein einjähriges Praktikum bei einem Unternehmen angeboten wird. Den künftigen Hochschulabgängern wird versprochen, daß sie mit ihrer Ausbildung alle Fähigkeiten besitzen werden, in einem boomenden Wirtschaftsbereich erfolgreich zu sein.

Vorher empfiehlt sich jedoch die sorgfältige Prüfung aller Angebote, da die Qualität sehr unterschiedlich sein kann. So sollte man sich insbesondere über Umfang, Bildungsinhalte und technische Ausstattung privater Anbieter informieren

Darüber hinaus bieten auch einige Industrie- und Handelskammern Initiativen an, welche sich jedoch mehr auf Multimediaberufe allgemein richten, leider aber wenig spezielle Infos zum Game Designer bieten. So gründete beispielsweise die IHK München (http://www.muenchen.ihk.de ) das International Learning Technology Center (ILTEC), das u.a. auch über Weiterbildungsmaßnahmen für Akademiker informiert.

Zukunftschancen und weitere Informationen

Berufschancen

Die vorherrschende Einarbeitungsmaßnahmen in den häufig jungen, kleinen Unternehmen ist das "learning by doing". Hochqualifiziertes Personal suchen die Unternehmen derzeit noch überwiegend über persönliche Kontakte. Nicht nur zur Zeit, sondern auch in den kommenden Jahren wird es einen hohen Bedarf an qualifizierten Multimedia-Fachleuten geben. Auch wenn kein Stellenangebot ausgeschrieben ist, so gibt es doch oft genug Bedarf - und wenn es nur kurzfristig ist für ein paar Wochen, und vielleicht sogar nur als Betatester. Eine solche Stelle bringt auf jeden Fall Vorteile - bedeutet sie doch, daß man schon einmal Spiel mitgearbeitet, hat in welcher Form auch immer. Da die Nachfrage größer als das Angebot ist, dürften sich für Fachleute mit den skizzierten Qualifikationen interessante Berufsperspektiven ergeben.
Wie aufgezeigt, sind die Aufgaben und Arbeitsbereiche des Gamedesigners sehr vielfältig. Deshalb sollte man sich auf keinen Fall auf einen bestimmten Bereich, wie z.B. des 3D Game/Level Design versteifen sondern in allen Bereichen Erfahrungen und Fachwissen sammeln. Es gibt sehr interessante Projekte auch im 2D Bereich, speziell Handheld Konsolen (Gameboy Color).


Weitere Informationen und Quellen

Weitere Informationen erhält man unter anderem auf den Seiten von


  • i!Tech Online: http://www.hitech.at/archiv/4_99/cover1.htm

  • RPG.net: http://www.rpg.net/252/news/13/gygax/dt.html

  • Matrix: http://matrix.orf.at/bkframe/970622_1.htm

  • Freeservers: http://tuehp.freeservers.com/miyamotogdc.htm< /li>
  • Deutscher Multimedia Verband DMMV: http://www.dmmv.de

  • Unterhaltungssoftwareforum: http://www.usf.de

  • Games Academy: http://www.games-academy.de

  • Heise Online: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/game/6424/1.html

  • http://www.heise.de/newsticker/data/daa-14.10.01-003

Selbstverständlich kann man sich auch direkt an die Firmen wenden, welche Computerspiele entwickeln. In der Regel geben diese gerne Auskunft.



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