Ein Beitrag von Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader
Wer auf Jobsuche ist und sich bei interessanten Arbeitgebern bewirbt, der durchläuft in der Regel verschiedene Phasen der Bewerbung bzw. des jeweiligen Bewerber-Auswahlverfahrens. Angefangen bei absoluten Standards wie schriftliche Bewerbungsunterlagen, z. B. Bewerbungsschreiben und Lebenslauf, folgen Vorstellungsgespräch sowie häufig auch ein Assessment Center oder ein Einstellungstest. Personaler möchten sich durch diesen mehrstufigen Prozess eine möglichst sichere Entscheidungsgrundlage hinsichtlich der beruflichen Stärken, der individuellen Schwächen und generellen Bewerber-Kompetenzen erarbeiten. Für die Kandidaten sind die Kriterien bei Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräch durchaus transparent. Jedoch, was genau wird im Assessment Center erwartet? Welche Inhalte stehen beim Einstellungstest auf der Tagesordnung? Wie kann man sich hierauf bestmöglich vorbereiten? Welche Fehler gilt es zu vermeiden?
Überzeugend im Assessment Center
Seinen eigentlichen Ursprung hat das Assessment Center (Abkürzung: AC) im Militär. Bei diesem Mix an Verhaltens- und Arbeitsproben gilt es eine Reihe von berufsspezifischen Herausforderungen zu meistern – teilweise allein, teilweise zusammen mit anderen Bewerbern. Die jeweilige Zusammensetzung der Aufgabenstellungen beruht auf den abgestimmten Verhaltenskriterien und dem konkreten Anforderungsniveau der ausgeschriebenen Position. Wer jedoch glaubt, dass die Pausen im Assessment Center vollkommen frei sind, der irrt. Oftmals werden die Bewerber von so genannten Assessoren kontinuierlich, also während der gesamten AC-Dauer beobachtet. Fehlende Integrität oder gewisse Unhöflichkeiten werden dann beispielsweise auch beim gemeinsamen Essen genau registriert. Generell interessiert die Personaler die Persönlichkeit der Bewerber: Wer ist in der Lage trotz größter Komplikationen durch Souveränität und Kompetenz überzeugen? Diese Teilnehmer haben am Ende besonders gute Chancen. Ratsam ist somit eine gute Vorbereitung und die gezielte Beherrschung der Soft Skills, die bei diesem Auswahlverfahren relevant sind.
Im Einstellungstest punkten
Auch Einstellungstests orientieren sich in ihrer inhaltlichen, konzeptionellen Zusammensetzung an den jeweiligen Jobprofil-Anforderungen. Dies wird sehr gut an einem Beispiel sichtbar: In der Gesundheitsbranche werden ohne Zweifel andere Erwartungen an soziale Fähigkeiten gestellt, als im Maschinenbau. Allgemein kann festgestellt werden, dass bei schriftlichen und mündlichen Einstellungstests folgende Schwerpunkte denkbar sind: Persönlichkeit (Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften), Intelligenz, logisches Denken, Stressfestigkeit und Konzentrationsfähigkeit. Welche Empfehlung kann man nun Bewerbern geben, damit sie bestmöglich im Einstellungstest punkten? Informieren Sie sich vorab möglichst umfangreich über die jeweilige Firma, deren Spezialisierung, das mit der Stelle verbundene Aufgabengebiet sowie gewisse Branchenstandards. Fragen Sie vielleicht auch – z. B. in Business Communities – ehemalige Bewerber, welche Inhalte frühere Einstellungstests hatten. Versuchen Sie aber auch allgemein auf dem Laufenden zu bleiben, denn eine sichere, breitgefächerte Allgemeinbildung sowie die Kenntnis des aktuellen Tagesgeschehens bilden eine verlässliche Basis für viele allgemein gehaltene Tests.
Über die Autoren:
Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader, "die führenden Experten auf dem Gebiet der Bewerberberatung" (FAZ). Seit 1985 haben die Berliner Psychologen zahlreiche, immer wieder aktualisierte Ratgeber zu den wichtigsten Themen rund um die Bewerbung und aus der Arbeitswelt veröffentlicht. Die Gesamtauflage ihrer Bücher liegt bei über 6 Millionen Exemplaren. Auch zum Thema Assessment Center haben Hesse/Schrader diverse Buchtitel veröffentlicht, u.a.:
Assessment Center für Hochschulabsolventen
Vorbereitung auf Einstellungstests und Assessment Center ist ein Schlüssel zum Erfolg.
Auch online bieten Hesse/Schrader eine Vorbereitung unter http://www.der-eignungstest.de .