Tipps und Hilfe zur Bewerbung

Was heißt es, sich zu bewerben?

Ein Beitrag von KOMquadrat GmbH - Agentur für Kompetenzentwicklung

Eine exzellente Bewerbung spielt auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt eine immer größere Rolle. Dadurch dass sich mehr Bewerber um weniger Stellen bewerben entsteht ein hoher Konkurrenzdruck, so dass der zukünftige Arbeitgeber auf eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Bewerbern trifft. Auf eine begehrte Halbtagesstelle gehen oft über 200 Bewerbungen ein. Im anschließenden Auswahlverfahren entscheidet der äußere Eindruck und die inhaltliche Aussagekraft der Bewerbungsunterlagen darüber, ob es zu einem Vorstellungsgespräch oder zu einer Absage kommt.

Bewerbungsphilosophie

Bewerben heißt Werben in eigener Sache. Die eigene Person ist das Pro-dukt und es gilt eine individuelle Marketingstrategie auszuarbeiten, welche die persönlichen Stärken in den Mittelpunkt stellt. Dabei muss jeder Bewerber von sich und seiner Vorgehensweise überzeugt sein. Man sieht, dass das Bewerben ‚Einstellungssache’ ist. Es darf weder selbstkritisch noch selbst verherrlichend sein, sondern muss so authentisch als möglich erfolgen. Zu selbstkritisch verfasste Bewerbungsmappen werden die erste Auswahlrunde nicht überstehen; denn warum sollte jemand von mir überzeugt sein, wenn ich selbst es nicht einmal bin. Selbst verherrlichende Bewerbungsunterlagen wirken schnell übertrieben und unglaubwürdig. Zudem erhöhen sie die Gefahr, dass im weiteren Verlauf des Personalauswahlprozesses eine offensichtliche Lücke zwischen der schriftlichen Selbstdarstellung und dem Auftreten beziehungsweise den tatsächlichen Stärken des Bewerbers sichtbar wird. Der Bewerber muss sich in seinen Bewerbungsunterlagen wieder finden.
Folglich muss eine in Form und Inhalt einzigartige Bewerbung entwickelt werden. Weitreichende Standardisierungen verbieten sich somit von selbst.

Jede Bewerbung wird auf ein Unternehmen einmalig abgestimmt, um ihre Bedeutung und damit auch die Bedeutung des Unternehmens für den Bewerber hervorzuheben. Im Vordergrund der Bewerbungsaktivität steht nicht der Bewerber, sondern das Unternehmen und die Lösung seiner Probleme, die der Bewerber anbietet. Ähnlich einem erfolgreichen Freelancer, der seine Kunden durch sein Marketing von seiner Dienstleistung überzeugt, muss ein Bewerber durch seine Bewerbungsmappe die Personalentscheider davon überzeugen, dass er die Investition wert ist. Kein Unternehmen wird hohe Personalkosten für einen Mitarbeiter akzeptieren, nur weil dieser dringend eine Stelle braucht. Aber es wird Investitionen tätigen, wenn diese sich auszahlen und einen Nutzen bringen. Dieser Nutzen muss im Mittelpunkt der Bewerbung stehen.

Aus unserer Sicht heißt Bewerben eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst, die mit einem hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist. Das Erstellen von Bewerbungsunterlagen unterliegt einem ständigen Prozess von Veränderungen, Optimierungen und Anpassungen. Bewerbungen müssen permanent auf neue Bewerbungssituationen abgestimmt werden. Es gibt nicht ‚die beste Bewerbung’, die immer wieder verwendet werden könnte. Sondern es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um erfolgreich zu sein. Ein Rezept werden Sie in diesem Buch nicht finden, aber wir möchten auf neue Wege und Möglichkeiten inhaltlicher und grafischer Art aufmerksam machen und Sie ermutigen das ein oder andere auszuprobieren beziehungsweise zu verändern. Dabei bevorzugen wir eher schlichtes und edles Design und innovative Ideen, als marktschreierische Aufdringlichkeit und überschäumende Kreativität

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass weniger die Anzahl der Bewerbungen als vielmehr deren Qualität für Ihren Erfolg ausschlaggebend ist. Das richtige Motto lautet: Klasse statt Masse! Sorgfältige Vorbereitung und intensive Auseinandersetzung stehen im Gegensatz zu verzweifeltem Aktionismus, der sich nur in der Quantität der Bewerbungen niederschlägt. Abgesehen davon entstehen frustrierende Absagen und unnötige Ausgaben. Investieren Sie lieber in eine bessere Aufmachung Ihrer Be-werbung.

Wie Sie an den bisherigen Ausführungen erkannt haben, ist die Entwicklung und das Verfassen von Bewerbungsunterlagen keine einfache Tätigkeit. Nach dem Studium der Zeitung am Samstagmorgen oder nach der Re-cherche in einschlägigen Stellenbörsen im Internet, ist es unserer Meinung nach kaum möglich, am Samstagmittag drei oder vier hochwertige Bewerbungen zu entwickeln. Eine gute Bewerbung anzufertigen kostet Zeit und Mühe und dient nicht der kurzfristigen Beruhigung des Gewissens. Nehmen Sie sich also genügend Zeit, an Ihrer Bewerbung zu arbeiten. Wenn Sie nach einer neuen Anstellung suchen, dann ist das Bewerben Ihre Arbeit, der Sie, wie jeder anderen Arbeit auch, viel Zeit und Engagement widmen müssen, um erfolgreich zu sein.

Aufgrund der Einzigartigkeit jeder Bewerbung sind nicht alle Tipps, die Sie recherchieren für jeden geeignet – Individualität zählt. Nutzen Sie Ihre Kreativität!

Die zehn Gebote der Bewerbung


  1. Vorbereitung statt blindem Aktionismus! Arbeiten Sie sorgfältig heraus wer sie sind, was Sie können und wollen, bei wem und wie Sie sich bewerben möchten.

  2. Bewerben ist ein Prozess – nichts ist endgültig! Haben Sie den Mut für Neues in Bezug auf Gestaltung, Inhalt, Strategie und Medium, insbesondere wenn Sie Absagen erhalten haben.

  3. Lassen Sie ‚Versuchsballons’ steigen. Wenn Sie etwas Neues wagen, dann testen Sie es, bevor Sie sich damit für Ihren ‚Lieblingsjob’ bewerben.

  4. Bewerbungen sind Unikate. Individualität, Qualität und Einzigartigkeit siegt – nur so heben Sie sich von der Masse ab.

  5. Bewerben ist Arbeit – eine gründliche Auseinandersetzung mit sich selbst und gutes Formulieren benötigen Zeit!

  6. Weniger ist mehr! Schreiben Sie lieber eine Bewerbung weniger, aber perfektionieren Sie die Bewerbungen, die Sie abschicken.

  7. Sich bewerben heißt für sich werben. Ihre Arbeitskraft, ihr Wissen und ihre Erfahrung sind Ihr ‚Produkt’, das Sie Ihrem Kunden anbieten. Haben Sie bei Ihrer Argumentation immer den Nutzen Ihres ‚Kunden’ im Auge.

  8. Schlüpfen Sie in die Rolle des Personalchefs und prüfen Sie kri-tisch: Würde ich mich mit dieser Bewerbung einstellen?

  9. Geduld ist eine Tugend. Viele Unternehmen lassen sich viel Zeit. Haben Sie keine Angst vor einem Telefonat.

  10. Glauben Sie an sich! Nicht Frustration, sondern eine »Jetzt erst Recht«-Haltung ist gefragt.



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Über die Autoren:


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